
Lajos Bárdos, ein Schüler von Zoltan Kodály, wurde bereits 1925 Professor an der Budapester Musikakademie und blieb auch in der Kommunistenzeit verantwortlich für die Musik an der Krönungskirche auf der Fischerbastei. Mit seiner kurzen „Missa tertia“ hat er Kirchenmusik geschrieben, die zu Herzen geht. In der Fassung für Chor und Orgel sang der Altacher Kirchenchor das Spätwerk zu Allerheiligen 2025, zum ersten Mal unter der Leitung von Mark Casey.
Das Herausfordernde an dieser Vertonung der gewohnten Mess-Texte: Sie lehnt sich nicht an klassische oder romantische Harmonien, Rhythmen und Melodien an, klingt eher wie eine Fortführung gregorianischer Gesänge und tendiert immer wieder zur Einstimmigkeit – ein Prüfstein für gemischten Chor. Casey, in Irland und England ausgebildeter Psychologe und Kirchenmusiker, jetzt als solcher vor allem im Vorarlberger Unterland beschäftigt, führte die SängerInnen auf dem ungewohnten Terrain zum Hören aufeinander - und in der vollen Kirche erklang überzeugendes Lob-, Bitt- und Dankgebet von der Empore. Orgelvirtuosin zu Allerheiligen war Edeltraud Burtscher.
Die nächste Messvertonung, die Mark Casey mit dem Kirchenchor einstudiert, ist Mozarts abgeklärte „Missa brevis in B“, KV 275. Die Proben finden immer montags um 19:30 Uhr im Pfarrzentrum statt. Wer mitsingen will, wendet sich an den Dirigenten, an die Obfrau Germana Marte (0664 4590635) oder an ein anderes Chormitglied.